Dienstag, 30. Juni 2009

Die Woche der Rückkehr...

... ist angebrochen und heute nacht ist es tatsächlich so weit: I'll be back...

Gibt nicht viel zu sagen, ausser dass es eine gute Zeit war, ich jederzeit wieder herkommen würde, aber jetzt doch mal wieder froh bin, heim zu kommen.

In diesem Sinne: Schönen Gruß und auf Wiedersehen!
Oder auch: Dahoam is Dahoam...

Donnerstag, 25. Juni 2009

Die letzte Woche...

War vorgestern und gestern nochmals in Jerusalem. Vorgestern zunächst in Yad Vashem, einer zentralen Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Sollte man als Deutscher gesehen haben. Macht aber keinen Spass. Holocaust-Leugner bitte zu mir schicken.

Danach ging ich nochmals in die Altstadt, noch ein paar Sehenswürdigkeit abklappern. Zum Beispiel in der Dormitio-Kirche, am Grab Davids oder im Abendmahlsaal, alles am Zionsberg. Übernachtet hab ich dieses Mal auch in der Altstadt, im österreichischen Hospiz. Sehr zu empfehlen, günstig, schöne Zimmer, gute Lage, aber auch wg. des herrlichen Ausblicks:


Auch von der Dachterrasse kann man Jerusalem bewundern:


Am nächsten Tag holte ich noch den Besuch einer zentralen Station in Jerusalem nach: Der Tempelberg. Ich war so früh als möglich beim einzigen Zugang für Touristen, dem Magreb Tor. Dessen Zugang liegt im Bereich der Klagemauer und ist ebenso miltärisch abgesichert, inkl. Gepäckkontrolle.

Oben auf dem Tempelberg war es dann angenehm ruhig. Auf dem weitläufigen Gelände verloren sich an diesem Morgen nur einzelne Muslime und Touristen. Da der Zugang sowohl zur Al-Aqsa-Moschee als auch zum Felsendom für Nicht-Muslime derzeit nicht gestattet, kann man diese derzeit nur von außen bewundern. Gerade letzterer ist aber wirklich bewundernswert:

Zwar kamen im Laufe der Zeit immer mehr Touristen, v.a. Gruppen, aber die verliefen sich auf dem weitläufigen Arsenal zwischen Felsendom und Al-Aqsa-Moschee:


Danach streifte ich noch durch die Straßen Jerusalems und schaute auch noch ein weiteres Mal an der Grabeskirche vorbei. Und siehe da: Die Leiter war weg! Aber sie sollte mich weiter verfolgen. Entweder wurde sie nur ca. 15 m weiterverfrachtet und liegt jetzt im Aufgang zum Golgathafelsen innerhalb der Grabeskirche:


Oder aber - und das wurde mir erst im Nachhinein klar - die Leiter wurde am Felsendom gebraucht:


Auf meinem Rückweg zur Busstation war ich dann noch am Gartengrab, dem Ort, wo v.a. die anglikanische das Grab Jesu vermutet.

Tja, und dann ging es zurück nach Tel Aviv.

Sonntag, 21. Juni 2009

Die letzten Wochen...

... haben nun langsam aber sicher begonnen. Am 1.7. geht es zurück von Ben Gurion Airport nach München FrnzjsfStrß. Einerseits schon ein bißchen Wehmut, weil es doch eine schöne und v.a. interessante Zeit hier war. Andererseits aber Freude, wieder heimzukommen, bekannte Gesichter zu sehen - und nach drei Monate durchgehendem Sonnenschein freut man sich tatsächlich auch mal wieder auf einen richtigen Regen. Ja, Ihr dürft mir das vorhalten, wenn ich mich mal über schlechtes Wetter beschweren sollte: Wärst halt drunten geblieben...

In diesem Sinne: Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben...

Die Pilgerwoche, Part 3

Denn am nächsten Tag, Mittwoch, war dann die Abreise vom See Genesareth angesagt. Der Weg nach Jerusalem führte uns wieder durchs Westjordanland, dies Mal vom Norden her. Zunächst kamen wir nach Jericho. Auf der Fahrt dorthin hielten wir am Berg der Versuchung Christi:


In Jericho sahen wir zum Einen den Baum, auf dem der Zöllner Zachäus angeblich saß. Zudem gibt es dort eine der ältesten Mauern der Welt, die auf ca. 8000 v. Chr. datiert werden, also wohl ca. 10.000 Jahre alt sind:


Ach ja, gegessen haben wir in Jericho auch. Schön touristisch, wobei das Lokal so gut wie leer ist. Die Intifada und die Besetzung des Westjordanlands führten eben nicht gerade zu höherer Attraktivität.

Von Jericho ging es weiter hinunter ans Tote Meer, dort bogen wir nach rechts ab um 1200 Höhenmeter zu überwinden, nach Jerusalem hinauf.

In Jerusalem fuhren wir zunächst auf den Ölberg hinauf. Dort feierten wir - stilvoll mit Palmwedeln - mit einem Gottesdienst in der Kirche Dominus flevit (für Insider: Hilft halt, wenn man Latein kann, gell? ;-) den Einzug Jesu in Jerusalem.


Nach dem Gottesdienst ging es noch in die Himmelfahrtskapelle und in die Paternosterkirche. Während in ersterer der Fussabdruck zu sehen ist, von dem Jesus in den Himmel aufgefahren sein soll, schmücken Versionen des Vater unsers in vielen verschiedenen Sprachen die Wände letzterer. Darunter plattdeutsch. Aber bayerisch gibts wieder nicht...

Danach brachte der Bus uns ins neue Hotel. Für mich endete die Pilgerfahrt dort, da ich ja das meiste von Jerusalem schon mal gesehen hatte und ja auch noch was tun wollte. Mama sowie die anderen verbrachten noch ein paar Tage in Jerusalem, machten aber auch noch ein paar Ausflüge, u.a. ans Tote Meer und nach Bethlehem. Ich hingegen kehrte mit dem Bus zurück nach Tel Aviv.

Aber schee war's scho, gell?


In diesem Sinne: Bayern, des samma mia...

Die Pilgerwoche, Part 2

Am nächsten Morgen ging es auf den Berg Tabor. Dort steht die Kirche der Verklärung Christi, in der wir wieder einen Gottesdienst feierten.

Nachmittags machten wir eine Bootsfahrt auf dem See Genesareth. Dort wollte uns der Kapitän einen Fisch fangen:


Aber mit dem Fanggerät konnte das nichts werden...

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir noch ein Boot, das wahrscheinlich aus der Zeit Jesu stammt und im Schlamm konserviert wurde:


Das Museum, in welchem das Boot ausgestellt ist, ist gleich bei dem Hotel, in dem wir übernachteten.

Dafür bekamen wir an dem Nachmittag frei...

In diesem Sinne: In the year of '39 assembled here the volunteers...

Die Pilgerwoche

Die erste Station am nächsten Morgen, Dienstag, war der Berg der Seligpreisungen (Die kann man schon auch mal wieder lesen ;-). Wie (fast) immer mit dem Bus unterwegs, lernten wir auch den Parkplatz kennen, der einen schönen Ausblick über den See Genesareth bietet (Das Blaue im Hintergrund soll der See sein):



Die
Kirche der Seligpreisungen hat Mussolini bauen. Auch seltsam. Dafür tun immer noch zwei italienische Nonnen ihren Dienst da oben. Und lassen es einen wissen, wenn man zu wenig gespendet hat ;-)



Vom Berg der Seligpreisungen ging es nach Tabgha ans Seeufer hinunter. Dort besichtigten wir die Primatskirche/Primatskapelle. Danach marschierten wir - wiederum zu Fuß, war garn icht mal so kühl um die Mittagszeit rum - Richtung Kapernaum, wo wir nach einem touristischen Essen (dieses Mal im Gegensatz zu Nazaret auch ein wenig teurer) die Synagoge und das Petrushaus sahen - ok von letzterem hab ich kein Foto...:


Dann ging es wieder nach Tabgha zur Brotvermehrungskirche. und wir feierten einen verwindeten, aber dennoch - nicht nur aufgrund der schönen Örtlichkeit - interessanten Gottesdienst.
In diesem Sinne: Jesus Christ Superstar...

Samstag, 20. Juni 2009

Die Woche des Herrn...


Ja, und am Tag darauf kamen dann meine Mama sowie mein Onkel und meine Tante am Flughafen Tel Aviv an. Sie hatten über die KAB Surberg eine 10tägige Pilgerreise in Israel gebucht. Ich traf mich mit Ihnen am Flughafen und konnte 5 Tage mit Ihnen verbringen.
Vom Flughafen fuhren wir dann noch auf den Berg Karmel, wo - es war ja schließlich Pfingstsonntag - gleich der erste Gottesdienst stattfand. Ansonsten ging es an dem Tag dann nur noch ins Kibbuz-Hotel Ginosar. Zu Beginn buchte ich ein Zimmer für den regulären Preis - der war wirklich heftig. Aber am nächsten Tag konnte ich dann den reduzierten Preis der Reisegesellschaft Amiel geniessen - der dann wirklich ok war. Das Hotel war sehr schön, direkt am See gelegen. Frühstück und Abendessen waren sehr gut - alles immer frisch und abwechslungsreich.

Der Wasserstand des See Genesareth liegt derzeit 5 m unter seinem normalen Stand - eine Folge des Wassermangels. Dies kann man an folgendem Bild sehen - vermutlich sollte der abgebildete Steg normalerweise auf Höhe des Wassers bzw. max 1m drüber sein...

Der Wassermangel liegt auch daran, dass aus dem See Genesareth ein grosser Teil der Trinkwasserversorgung in Israel gedeckt wird: Und wenn es nicht regnet, der Konsum aber gleich bleibt, wird der See halt leer. Durch den See Genesareth fliesst ja der Jordan (ja, der mit "übern Jordan gehen"), der ist auch nur noch ein Rinnsal - oder wie es Yann Arthus-Bertrand in seinem (sehr empfehlenswerten Film) Home - formuliert: "The once mighty river Jordan..." Aber zum Baden ist der See ideal: Wasser angenehm warm, und noch wenn man mit den Füßen im Wasser steht, hat einen der warme Wind schon getrocknet...

Und um es kurz zu machen: Ja, ich war mit einer deutschen touristischen Gruppe von Pilgern unterwegs - und mir hat es gefallen. Das touristische Verhalten - ein Bus fährt vor einer Sehenswürdigkeit vor, man schaut sich diese an, fotografiert sie, kauft danach noch Souvenirs, isst bei Bedarf noch was und steigt dann wieder in den Bus ein - wurde durch die interessanten Vorträgen von Karen - unserer schwäbisch-israelischen Reiseleiterin - und von Herrn Weihbischof Dr. Berhnhard Haßlberger sehr erträglich gestaltet. Zum einen kam man immer wieder zur Ruhe, zum anderen war gerade das, was Weihbischof Haßlberger erzählte, sehr interessant: Er zeigte Aspekte an Texten aus dem neuen Testament auf, die mir so bislang nicht bewusst waren. Und das galt sowohl für die Gottesdienste (jeden Tag einer! ;-) als auch für seine Erzählungen zwischendurch.

Tags drauf, also am Pfingstmontag, ging es dann am Morgen nach Nazaret. Zunächst erzählte uns Karen was über das Verhältnis zwischen Christen und Nicht-Christen dort, was wohl nicht immer ganz einfach ist, aber auch nicht zu größeren Auseinandersetzungen führt. Zunächst sahen wir uns dann den Marienbrunnen in der Gabrielskirche an. Diese wurde dort erbaut, wo die orthodoxe Kirche glaubt, dass der Engel Gabriel Maria ankündigte, dass sie den Sohn Gottes gebären soll.


Als anständige Katholiken wissen wir natürlich, dass die Verkündigung eben an der Stelle stattfand, wo auch die Verkündigungsbasilika steht. Dort feierten wir den Pfingstmontagsgottesdienst.


Danach gingen wir noch zur Kirche des Hl. Joseph. In deren "Keller" liegt die Werkstatt des Joseph. Was viele dieser Kirchen gemeinsam haben, dass an den Stellen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ein Update erfolgte, sprich immer wieder Kirchen an den Stellen errichtet wurden, wo auch vorher schon Kirchen waren. Die letzte Weller dieser Neubauten war im 20. Jhdt, so dass die Kirchen alle relativ modern sind. So also auch bei die des Joseph. Im Untergewölbe sind drei Glasfenster mit drei Stationen aus dem Leben des Hl. Joseph. Vom zeitlichen Ablauf rückwärts gesehen stellen diese dar: Joseph auf dem Sterbebett, die Hochzeit zwischen Joseph und Maria und das im folgenden abgebildete: Die Zweifel des Joseph.

Dieses zeigt einen eben zweifelnden Joseph, weil es ihm natürlich unnatürlich vorkommt, dass seine Freundin ohne sein Zutun schwanger ist. Kommentar meines Onkels: "Do daad i aa zweifehn."

Dann ging es zu einem richtig touristischen Mittagsessen: Der ganze Bus fällt in ein arabisches Lokal ein, die meisten essen Falafel (ausser meinem Onkel), der Bus fällt wieder aus. Vor dem Lokal konnten wir dann folgenden Anblick der Verkündigungskirche geniessen:

Bei genauerem Hinsehen stellt man dann fest, dass der Islam zwar Jesus als Propheten ansieht, aber sie dennoch für Nichtgläubige eindeutige Worte haben:

Nachmittags besuchten wir dann - Überraschung! - wieder eine Kirche, und zwar die Hochzeitskirche zu Kanaan. Ich habe keinen Hochzeitswein mitgenommen - der war einfach zu süß...

In diesem Sinne:
Bei der Hochzeit zu Kanaan,
schleppt der Wirt die leeren Kanna an
Jetzt, Jesus, zoag wos'd' konnst,
dann kriagst an Schoppn Wein umsonst